Klartext zur Novellierung des NKiTaG 2021

Nachricht 16. März 2021

Klartext zur Novellierung des NKiTaG 2021 der Leitungen und Mitarbeitenden, Fachberatung und Pädagogischen Geschäftsführung der Kindertagesstätten im Ev.-luth. Kirchenkreis Celle.
 

Sehr geehrte politische Verantwortliche,

1993 wurde erstmals das KiTaG welches die Rahmenbedingungen zur Betreuung und Erziehung für Kinder in Kindertagesstätten verbindlich regelt, veröffentlicht. 2013 wurde das KiTaG um die Rahmenbedingungen für die Krippen erweitert. Seit Jahren mahnen Trägerverbände, Erziehungswissenschaftler, Gewerkschaften, Bündnisse für Kinder, die Bertelsmann Stiftung, Liga für das Kind, Pädagogische Fachkräfte, Eltern etc. an, wie notwendig und bedeutsam die Anpassung der gesetzlichen Standards des NKiTa- Gesetzes an die veränderte Lebenswelt von Kindern und Familien ist.

„Meine Kinder wurden schon zu diesen Bedingungen in der Kita betreut – nun meine Enkel ebenfalls. Für die zweite Generation hat sich nichts geändert“

Birgit Albers, Leitung der Paulus -Kindertagesstätte im Ev.-luth. Kirchenkreis Celle.

Die Förderung und Begleitung kindlicher Entwicklung innerhalb unserer veränderten Gesellschaft, spiegelt sich in den Rahmenbedingungen des NKitaG nicht wider.

Die gestiegenen Anforderungen an die pädagogischen Fachkräfte, die Kinder und Familien in der veränderten Lebenssituation zu begleiten, zu fördern und zu unterstützen, werden nicht berücksichtigt! Auch auf die globale Situation von Migration und Flucht und deren Auswirkungen bei Kindern findet sich nicht in der Novellierung des NKiTaG.

Die Päd. Fachkräfte stehen ständig unter dem Druck, unzureichenden Rahmenbedingungen, den gestiegenen Anforderungen und Herausforderungen gerecht zu werden. Die Auswirkungen sind erhöhte krankheitsbedingte Personalausfälle sowie mangelndes Interesse, den Beruf des Erziehers überhaupt noch zu erlernen geschweige denn bis zur Rente auszuüben, bzw. ausüben zu können.

Pädagogische Fachkräfte sichern in unserer Gesellschaft auch parallel zum Bildungs- und Betreuungsauftrag, wirtschaftliche Interessen, damit Eltern ihrer beruflichen Tätigkeit nachgehen können, in der Gewissheit, dass ihre Kinder fürsorglich und unter dem Aspekt von Bindung und Bildung individuell in der Kindertagesstätte betreut werden.

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